Heimatbuch Vernissagen

2024 "Kunst ist Nahrung für die Seele"

27. November 2024, 19.30 Uhr im Löwen Meilen

2023 «Rund um Verkehr - und mehr"

Wie hat der Verkehr Meilen über die verschiedenen historischen Epochen verändert? Welche Schwerpunkte setzte und setzt Meilen bei der Planung der Verkehrswege? Diese und weitere Themen rund um Verkehr, Mobilität und Planung stehen im Zentrum des neuen Heimatbuches 2023. Aber nicht nur: Spannende, anregende und informative Beiträge weit darüber hinaus spannen einen Bogen von der letzten Seegfrörni bis zur Klinik Hohenegg.

Das Wimmelbild von Selina Hersperger in der Mitte des neuen Meilemer Heimatbuches bringt es auf den Punkt: Verkehr ist auch in Meilen allgegenwärtig. Fussverkehr, Autoverkehr, Veloverkehr, Schifffahrtsverkehr und so weiter. Ob der Pöstler Briefe und Pakete zustellt, die Autofahrerin mit der Fähre nach Horgen möchte oder die Familie einen Ausflug im Naherholungsgebiet unternimmt: Das Verkehrs- und Mobilitätsangebot prägt unser Verhalten im Alltag und in der Freizeit. Das Wimmelbild lädt zu Entdeckungsreisen ein, wie Verkehr und Mobilität unseren Alltag prägen.


Planungsinstrument Verkehrswege

Die Anlage von Verkehrswegen entscheidet über die Erreichbarkeit von Gemeinden und der unterschiedlichen Standorte innerhalb einer Gemeinde. Die jeweilige Gunst oder Ungunst eines Standortes lässt sich an dessen Entwicklung ablesen. Meilen hat in seiner Geschichte sehr präzise darauf geschaut, welche Ortsteile für viele Menschen gut erreichbar sein sollen und wo man eher wenig Ver-kehr wünscht. Auch hat Meilen sehr genau gewusst, welche Verkehrsmittel es zu fördern und wo Vorsicht geboten ist. Hans-Rudolf Galliker beleuchtet in seinem einleitenden Beitrag die Geschichte des Verkehrs und der Verkehrswege in Meilen. Anschliessend zeigt Gemeinderat Heini Bossert auf, wie Meilen heute die Verkehrsplanung angeht und welche Schwerpunkte dabei verfolgt werden. Vom Verkehr stark betroffen sind Meilens Schulkinder auf ihrem Schulweg. Im Beitrag von Susy Sauter erzählen sie, wie sie den Verkehr wahrnehmen und was sie sich für die Optimierung ihres Schulweges wünschen würden.


Von Spazierwegen und Planungsleichen
Verkehr und Mobilität begleiten uns in jeder Lebenslage – auch in der Freizeit. Das dokumentieren Melanie Wunderli und Walter Fasnacht. Melanie Wunderli erzählt von ihrer Lieblings-Joggingstrecke und Walter Fasnacht hat ein Spaziergangstagebuch verfasst. Sie sind selbstverständlich auf Wegen unterwegs, die irgendwann geplant und gebaut wurden. Aber viele Strassen und Wege wurden einst zwar geplant, aber nie gebaut. Solchen Planungsleichen ist Michel Gatti nachgegangen, der dokumentiert, dass es manchmal zum Guten ist, wenn Planungen wieder versanden. Peter Kummer ist in die Archive gestiegen und zeigt auf, wie das Aufkommen neuer Verkehrsmittel die Strassenführungen verändern können. Er tut dies am Beispiel der Eisenbahn, wegen der zahlreiche Strassen einen neuen Verlauf suchen mussten.


Wandel mit Qualität
Verkehr ist sehr selten Selbstzweck, sondern meistens ein Hilfsmittel, um unsere Arbeitsstelle oder unsere Wohnung zu erreichen. Selbstredend drückt sich deshalb der Wandel der Mobilität nicht nur auf den Strassen aus, sondern in der ganzen Gemeindeentwicklung. Bea Neururer, seit 50 Jahren in Meilen wohnhaft, blickt in ihrem Beitrag «Vom Dorf zur Kleinstadt» darauf, wie sich Meilen in den vergangenen Jahrzehnten verändert hat. Dass beim Bau neuer Liegenschaften oft auf gute Architektur und eine möglichst optimale Integration des Neuen in den bereits bebauten Raum geschaut wurde, ist auch dem Meilemer Baukollegium zu verdanken. Britta Vodicka rollt die Geschichte des Baukollegiums auf.


Als Eis des Zürichsee bedeckte
Meilen von einer ganz ungewöhnlichen Perspektive aus betrachten, konnte die Bevölkerung im Jahr 1963. Damals nämlich überdeckte eine dicke Eisschicht den Zürichsee, und es zog die Menschen mit Schlittschuhen, Schlitten oder ganz einfach mit gutem Schuhwerk zu Tausenden auf den See. Julia Hübner, Kuratorin im Ortsmuseum Meilen, lässt die Seegfrörni 1963 aufleben und spannt einen Bogen zu noch früheren Seegfrörnis.


Von Fussbällen und Katern
Was wäre Meilen ohne seine Feste und Traditionen? Undenkbar! Das Heimatbuch Meilen befasst sich deshalb jedes Jahr mit einem traditionsreichen Fest oder Anlass. Dieses Mal blickt es auf die Geschichte des Grümpelturniers, das gegenwärtig zwar etwas weniger Fussball-Mannschaften anzieht, aber sich gleichwohl hervorragend im Meilemer Veranstaltungskalender behauptet. Ob auch Kater Leo das Grümpelturnier besuchte, wissen wir nicht. Aber auch wenn er das nicht tat: der schwarze Kater hat es durch seine bewundernswerte Dauerpräsenz auf den Strassen und Plätzen Meilens zu einiger Prominenz gebracht, wie Karin Aeschlimann in ihrem Beitrag dokumentiert.


Meilen – ein guter Ort für Kultur
147 Konzerte und 75 Programme – das sind zwei zentrale Eckwerte des Dirigenten Kemal Alczag, der sich nach 27 Jahren vom Dirigentenpult des Sinfonieorchesters Meilen verabschiedet hat. Andrea Baumann hat ihn getroffen. Noch etwas weniger bekannt ist Maria Mathis, die allerdings mit ihren wunderbaren Bildern und Skulpturen ein rasch wachsendes Publikum begeistert. Catharina Kreysel stellt in ihrem Beitrag die «Powerfrau mit leisem Auftreten» vor. Wie vielfältig das kulturelle Angebot Meilens ist, wird auch beim Artikel von Claire Schärer zum Chor «Singing Sparrows» deutlich. Der Chor begeistert seit 50 Jahren mit seiner Klasse und Energie das Publikum.


Institutionen mit langer Geschichte
Zwei Institutionen blicken in Meilen auf eine stolze Geschichte. Der Historiker Matthias Wiesmann hat tief im Archiv der ZKB gewühlt und wirft Schlaglichter auf verschiedene Highlights der 150jährigen ZKB-Geschichte in Meilen. «Erst» 111 Jahre alt ist die Geschichte der psychiatrischen Privatklinik Hohenegg. Verwaltungsdirektor Walter Denzler, seit 22 Jahren eng mit der Klinik verbunden. In seiner «Carte Blanche» blickt er nicht nur in die Geschichte dieser wichtigen Institution, sondern auch auf deren Gegenwart und Zukunft.


Chronik und Nachrufe
Selbstverständlich nimmt auch in diesem Heimatbuch die Chronik einen wichtigen Platz ein, in dem sie in den verschiedenen Kategorien das vergangene Jahr noch einmal Revue passieren lässt. Auch haben uns in den vergangenen zwölf Monaten verschiedene prägende Meilemer Persönlichkeiten verlassen, an die wir mit einem Nachruf erinnern dürfen.


Fazit
Das Meilemer Heimatbuch 2023 stellt für interessierte Leserinnen und Leser wiederum ein reichhaltiges Panoptikum verschiedener Themen bereit, die zu einigen Stunden Lesen und Schmöckern einladen.

2022 "Quo vadis, Kirche Meilen?"

Die Kirchen von Meilen stehen dieses Jahr im Zentrum des Heimatbuches Meilen. Doch es gibt noch viel mehr Gründe, das Heimatbuch Meilen 2022 zu lesen.

Gleich neun Artikel befassen sich mit den Ortskirchen von Meilen: Mit der reformierten Kirche, der römisch-katholischen Kirche und der Freikirche Chrischona, die sich seit kurzem Viva Kirche nennt. Acht Autorinnen und Autoren beleuchten die Geschichte der Kirchen, ihre Gegenwart, ihre Stärken und ihre Herausforderungen aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln.

Vielfältige Analysen und Einblicke
Heimatbuch-Redaktor Hans-Rudolf Galliker ist gleich mit vier Beiträgen in diesem Schwerpunkt dabei. Er arbeitet die Geschichte der Gemeinde Meilen auf, spricht mit kirchlich engagierten Jugendlichen, was ihnen die Kirche und der Glaube bedeutet, porträtiert zwei Frauen, die die Kirche verlassen haben und interviewt die Pfarrer Erich Wyss, den bis im Sommer 2022 in Meilen tätigen katholischen Pfarrbeauftragten Rolf Bezjak und Pastor David Rupprecht von der Chrischona-Gemeinde, wie sie die Meilener Kirche in Zukunft sehen. Nicole Müller analysiert in ihrem Beitrag «Instagram vs. Sakramente», den Umstand, dass sich immer weniger Familien und Jugendliche aktiv in der Kirche engagieren und sich zu ihr bekennen. Andrea Baumann hat Gottesdienste besucht und schreibt über die kirchlichen Rituale in der reformierten und der römisch-katholischen Kirche. Welche Bedeutung haben sie heute für das kirchliche Leben? «Gelebte Kirche» ist aber weit mehr als die Gottesdienste. Diese zeigen die Beiträge von Heike Kirschke und Pfarrer Erich Wyss zur kirchlichen Altersarbeit, von Marianne Trapletti und Barbara Pfenninger zum Café Grüezi International und von Feyna Hartmann zum Stellenwert der Kultur im kirchlichen Leben. Einen ganz besonderen Akzent setzt der langjährige Meilemer Pfarrer Lukas Spinner mit seinen 16 Erinnerungen an die Zeit seines Wirkens in der Zürichsee-Gemeinde.

Zwei unterschiedliche Trouvaillen
Zwei echte Trouvaillen steuern Peter Kummer und Daniela Fluder zum Heimatbuch Meilen 2022 bei. Peter Kummer zeichnet den Lebensweg von Willy Schaer nach, der im Zweiten Weltkrieg ausgehend von Meilen der deutschen Wehrmacht beigetreten ist und an der Front sein Leben liess. Es ist ein erschütterndes Porträt eines Menschen, der zum glühenden Nazi und Anhänger Hitlers wird, und für diesen Diktator und Verbrecher sogar sein Leben lässt. Ebenso interessant, wenn auch aus ganz anderen Gründen, ist der Beitrag von Daniela Fluder. Sie spürt den Spuren Rainer Maria Rilkes in Meilen nach und skizziert dabei auch die Meilemerin Nanny Wunderli, eine langjährige Mäzenin und engste Vertraute des renommierten, deutschen Dichters. Überhaupt präsentiert das Heimatbuch Meilen dieses Jahr viele interessante Beiträge zur Kultur: Andrea Baumann hat über das Leben der fast vergessenen Meilemer Malerin Ida Gut-Hulftegger recherchiert und ein wunderbares, vielfältiges Porträt von ihr verfasst. Auch Benjamin Stückelberger schreibt über das Leben und Wirken einer grossen Persönlichkeit, die zehn Jahre in Meilen lebte. Er widmet sich dem musikalischen Ausnahmetalent Hazy Osterwald, das 2022 100 Jahre alt geworden wäre. Die Musik von Hazy Osterwald war mit Sicherheit melodiöser und klangvoller, als diejenige der Soihundscheibe-Gugge. Aber die Soihundscheibe prägten mit ihrer Guggemusig jahrelang die Meilemer Fasnacht. Ein Autorenteam um Werner Bischof schreibt über die legendäre Meilemer Gugge und erklärt, weshalb sie heute Teil der Pfannenstiel-Blächhüüler ist.

Jubiläen und Chronik
Meilen ist ein überaus lebendiger und vielfältiger Ort. Das zeigen auch dieses Jahr die verschiedenen Jubiläen, denen wir einen Platz einräumen dürfen. Der Naturschutzverein wird 40 Jahre alt, die Sportschützen Feld-Meilen feiern den 125. Geburtstag und die Landi mittlerer Zürisee wird 150 Jahre alt. Das Heimatbuch Meilen wäre jedoch nur die Hälfte wert, könnten die Meilemerinnen und Meilemer nicht jedes Jahr dank der Chronik die kleinen und grossen Ereignisse Revue passieren lassen. Unter der Leitung von Karin Aeschlimann verschaffen uns Cordula Kaiss, Heinz Bösch, Regula Hobein, Annemarie Kummer, Barbara Zimmermann und Martin Melano erneut wunderbare Einblicke in ein ereignisreiches Jahr. Und sie unterstreichen mit der Chronik, was am Anfang dieses Abschnittes steht: Meilen ist wirklich überaus lebendig und vielfältig!

2021 "Meilen in der Welt – die Welt in Meilen"

Meilemerinnen und Meilener, die irgendwo in der Welt eine neue Heimat gefunden haben, sowie Ausländerinnen und Ausländer, die in Meilen Wurzeln geschlagen haben – sie stehen im Zentrum des neusten Heimatbuches. Doch das Heimatbuch Meilen 2021 bietet zusätzlich zum thematischen Schwerpunkt zahlreiche Geschichten rund um die Geschichte und Gegenwart Meilens und bietet so erneut gehaltvolles Lesevergnügen.

Ein Panoptikum rund um die Welt
«Meilen in der Welt – die Welt in Meilen» lautet die Überschrift zum thematischen Schwerpunkt des Heimatbuches Meilen. Die Porträts von Meilemerinnen und Meilemern in der Welt führen nach Südafrika (Sibylle und Roland Wenger), nach Singapur (Ralph Steinegger), in die USA (Peter Allenspach), nach England (Rös Cornwell), Saigon (Michele Cornu) und nach Neuseeland (Familie Cameron). Die sechs Personen erzählen, was sie ins Ausland geführt hat, was sie an ihrer neuen Heimat fasziniert und was sie noch mit Meilen verbindet.
Den umgekehrten Weg sind die weiteren sechs Frauen und Männer gegangen, die im Heimatbuch porträtiert werden. Ihre Wurzeln liegen im Ausland, und sie haben alle ihre neue Heimat in Meilen gefunden. Es sind dies die Amerikanerin Michele McCoig, der Tamile Manogaran Sivasubramaniam, die Familie Singh aus Indien, der Deutsche Stephan Heuel, der aus Ex-Jugoslawien stammende Nedeljko Jovanovic und seine aus Portugal stammende Frau Maria und Francisca Rentsch mit Wurzeln in Kuba. Die Gründe, weshalb sie ihre Heimat einst verlassen haben, sind unterschiedlich: Die Liebe, die Arbeit oder eine Flucht zählen beispielsweise dazu.
Die zwölf Porträts führen zu einem vielfältigen Panoptikum das deutlich macht, wie wertvoll es sein ist, wenn Menschen aus fremden Kulturen das Leben in Meilen bereichern oder wenn Meilemerinnen und Meilener Impulse in die Welt hinaustragen.

Übler Täter – übler Staat
Eine historische Trouvaille hat Peter Kummer für das Heimatbuch Meilen aufgearbeitet. Er hat die Geschichte des letzten Meilemers erarbeitet, der wegen Verbrechen in Zürich hingerichtet worden ist. Das war im Jahr 1803. Der spannende Beitrag wirft nicht nur ein Schlaglicht auf einen gescheiterten Menschen im ausgehenden 18. und frühen 19. Jahrhundert, sondern ermöglicht auch einmalige Einblicke in die Zürcher Justiz zu Beginn der Moderne.

Meilen und das Frauenstimmrecht
Gleich drei Beiträge widmen sich der Einführung des Frauenstimmrechts in Meilen. Peter Kummer zeichnet den Weg nach, den Meilens Männer gegangen sind, bis sie der Einführung des Frauenstimmrechts 1971 zustimmen konnten. Barbara Lau-Hauser und Susy Brupbacher Wild haben mit fünf Meilemerinnen über die Zeit vor, während und nach der Einführung des Frauenstimmrechts gesprochen. Es sind dies Li Haffner, Vreni Kappeler, Lonni Jeker, Gisela Wieland und Helen Gucker. Die Frauengeschichte(n), die sie uns erzählen, sind manchmal ernüchternd, manchmal erheiternd, immer aber erhellend.
Doris Gisler Truog schliesslich erzählt aus ihrem Leben als Frau, Mutter und erfolgreiche Berufsfrau. Sie hat als führende Werberinnen der Schweiz u.a. die Ja-Kampagne zur Einführung des Frauenstimmrechts gestaltet. Ihr Leben gehört mit Sicherheit in die Kategorie «Aussergewöhnlich».

Der Detailhandel und die Meilener Märkte
Zwei Beiträge beleuchten die Themenwelt «Kaufen und Verkaufen in Meilen». Dölf Brupbacher hat die «Lädelistruktur von Meilen» vom späten 19. Jahrhundert bis zum ausgehenden 20. Jahrhundert beleuchtet. Er schildert, wie viele kleine und kleinste Detaillisten zunächst die Meilener Lädelistruktur prägten, und wie diese «Lädeli» mehr und mehr durch Grossverteiler verdrängt wurden. Gleichwohl finden bis heute auch verschiedene kleinere Anbieter in Meilen ihre Kundschaft.
Zu den wichtigen Traditionsanlässen Meilens zählen der Herbst- und der Weihnachtsmärt. 13 Jahre organisierte Regula Schwarzenbach mit ihrem Team vom Märtverein diese beiden Anlässe. Nun tritt sie zurück und übergibt die Aufgabe in neue Hände. Was hat sie in den 13 Jahren erlebt? Andrea Baumann hat die Geschichte der beiden Märkte aufgearbeitet und blickt in deren Zukunft.

Ein grosses kreatives Erbe
Die Feldner Künstlerin Lea Pianna zu beschreiben ist anspruchsvoll. Als vielseitig beschreibt sie sich selber. Ihre Kunst ist bunt und abwechslungsreich, manchmal zwei- sehr oft aber dreidimensional. So vielfältig wie ihre Kunst ist das Leben von Lea Pianna. Kathrin Jeker widmet ihr ein spannendes und natürlich vielfältiges Porträt.

Das Eisenbahnunglück von 1971
Als 1971 zwei Züge des Goldküstenexpress frontal ineinander fuhren, sass Peter Kummer in einem der beiden Züge. Verletzt wurde er nicht, aber schlimm war das Erlebnis gleichwohl. Er schildert, wie er dieses schreckliche Unglück erlebte, das acht Menschenleben und zahlreiche Verletzte forderte, aus ganz persönlicher Sicht.

Runde Geburtstage
Meilen ist alles andere als eine Schlafgemeinde. Dazu tragen unter anderem die Vereine mit ihren unterschiedlichen Angeboten bei. Zwei davon feiern 2021 runde Geburtstage. Der eine ist der Männerturnverein, der auch nach 100 Jahren noch fit wie am ersten Tag ist. Der zweite ist der Männerchor Meilen, der gar seinen 200. Geburtstag feiern darf. Der Männerchor ist mit Gründungsjahr 1871 der älteste Männerchor der Schweiz und wird von Catherine Kreysel porträtiert.

Nicht ganz so alt aber für Meilen gleichwohl von grosser Bedeutung ist die Jugendberatung und Suchtprävention Samowar. Vor 40 Jahren hat der Samowar mit der Jugendberatung begonnen, vor 25 Jahren kam die Suchtprävention dazu. Die beiden Bereiche sind klar voneinander getrennt – und gleichwohl ist die Nähe unter demselben Dach für beide wertvoll, wie die Andrea Baumann in ihrem Beitrag aufzeigt

Das Meilener Jahr 2021
Wenn Sie der Meinung sind, das Jahr 2021 sei wie im Fluge vorbei gegangen, so haben Sie sicher recht. Wie immer erlaubt aber die Chronik mit den Kapiteln zur Politik, zur Schule, zu den Kirchen, zur Kultur, zur Wirtschaft und zu den Vereinen sowie zum satirischen «Kunterbunt» das Meilener Jahr 2021 in seiner ganzen Vielfältigkeit Revue passieren zu lassen.

Dieser knappe Einblick in das reichhaltige Heimatbuch Meilen 2021 zeigt: Es gibt wieder viele Lesevergnügen mit Geschichten und Geschichte zur schönsten Gemeinde der Schweiz.

2020 "Corona ad personam» - oder wie Corona das Leben verändert hat"

Das Corona-Virus hat letztes Jahr das Leben praktisch aller Meilemerinnen und Meilemer verändert und beeinflusst. Das Heimatbuch Meilen 2020 dokumentiert den Wandel des Alltagslebens anhand von elf Porträts von der Gymnasiastin bis zur Pflegefachfrau.

«Oral history» nennt sich eine lange Zeit unterschätzte Disziplin der Geschichtswissenschaft. In dieser Disziplin schildern Zeitgenossen, wie sie ein geschichtliches Ereignis persönlich erlebt und erfahren haben. Das Heimatbuch Meilen stellt «Oral History» ins Zentrum der Ausgabe 2020. 11 Meilemerinnen und Meilemer erzählen, wie das Corona-Virus ihr Leben im vergangenen Jahr beeinflusst hat. Die Breite der Persönlichkeiten, die ihren Umgang mit dem Virus schildern, zeigt, dass Covid19 – wie das Virus in der Fachsprache heisst – zwar jede Meilemerin und jeden Meilemer hart getroffen hat, die Auswirkungen aber ebenso individuell waren, wie das Leben selbst. Eltern junger Kinder zeigen auf, wie sie Homeoffice, Fernunterricht und Familie parallel organisieren mussten, ein Primarlehrer, wie er von heute auf morgen eine neue Unterrichtsform erfinden musste. Die Inhaberin eines Coiffeursalons erläutert, wie einschneidend der Lockdown für ihr Gewerbe war und die Wirtin erzählt, weshalb sie trotz Corona zuversichtlich der Zukunft entgegensieht. Sieben weitere Porträts – vom Gemeindepräsidenten, der Pflegedienstleiterin, der Musikerin, der Spitalpräsidentin, einer Gymnasiastin, der Organisatorin von Nachbarschaftshilfe und von einem Landwirt – vervollständigen das Panoptikum von Meilemerinnen und Meilemern im Zeichen der Corona-Krise. Sie decken nicht alle Schicksale ab, aber machen in beeindruckender Vielfalt sichtbar, wie individuell Menschen ihr Leben trotz dem bedrohenden Virus gut organisierten.

Der Vielfalt die Treue halten
Meilen darf auch im Jahr 2020 nicht auf das Corona-Virus reduziert werden. Das macht auch das Heimatbuch Meilen nicht. Wie traditionell üblich beleuchtet es spannende Aspekte von Meilens Ortsgeschichte, seiner Kultur und seines Alltags. So blendet es diesmal in die Zeit zurück, als Fabriken das Ortsbild prägten und porträtiert mit Frédéric-César de Laharpe einen Politiker der Helvetischen Republik, der in Meilen Ferien machte. Der bekannte Schauspieler Bernhard Bettermann hat exklusiv für das Heimatbuch Meilen ein schweizerdeutsches Essay verfasst, das einen wunderbaren Einblick in unseren Alltag gibt und zwar gleichzeitig mit einem externen (deutschen) wie mit einem internen (schweizerischen) Blick, lebt Bernhard Bettermann doch seit vielen Jahren in der Schweiz. Der junge Meilener Karikaturist Olivier Samter erlaubt uns, seine Sicht auf die grossen und kleinen Dinge, welche die Welt bewegen, zu teilen. Zu den kleinen aber wichtigen Dingen gehört seit 1966 der Obermeilemer Schülerspieltag ohne den Meilen ausser im Corona-Jahr kaum mehr denkbar ist. Auch würdigt das Heimatbuch Meilen eine kulturelle Institution, die 2019 ihr 50 Jahr-Jubiläum feierte, nämlich die Kantorei Meilen. Schliesslich spannt das diesjährige Heimatbuch den Bogen quasi zurück zum Anfang. Die Spitex Meilen, respektive wie es heute richtig heisst die Spitex Zürichsee, feierte 2020 ihren 25. Geburtstag. Grössere Herausforderungen als sie das Jubiläumsjahr bescherte, lassen sich wohl kaum vorstellen.

Die Lektüre, die oft hinten beginnt
Und sonst? Sonst werden vermutlich auch dieses Jahr viele Meilemerinnen und Meilemer das Heimatbuch von hinten nach vorne lesen, beginnend bei der umfangreichen Chronik, den Nachrufen auf verdiente, leider verstorbene Persönlichkeiten und eindrückliche Zahlen und Fakten. Ja – im Zentrum des Heimatbuches Meilen 2020 steht die Corona-Krise. Aber das Heimatbuch ist auch dieses Jahr viel mehr – nämlich ein Abbild des vielfältigen Lebens unserer Gemeinde.

© Vereinigung Heimatbuch Meilen